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Warum uns der Herdentrieb beim Investieren beeinflusst ...
Von Dr. Jürgen Müller, 20.12.2017


Investieren kann auf die eine grundlegende Formel "kaufe billig und verkaufe teuer" reduziert werden. All unser Tun, unser Analysieren, unser Denken, unser Entscheiden zielt auf diesen einen Kern. Wie Studien zeigen, verkehren Privatinvestoren diese Grundregel leider immer wieder ins schiere Gegenteil. Nach dem Motto "The Trend is your friend" wird allem hinterhergelaufen, was jedoch lupenreines prozyklisches Verhalten darstellt. Wir kaufen dann zu spät bzw. zu teuer, und geben im fallenden Markt irgendwann entnervt wieder auf und verkaufen billig.

Wir fühlen uns in der Masse wohler. Wir klatschen im Konzert, wenn alle klatschen. Wir kaufen dort, wo alle kaufen. Wir sind im Social Media, weil (vermeintlich) alle dort sind. Wir kaufen uns die Bücher, die in den Bestseller-Listen oben stehen, sprich, weil Sie schon eine ganze Herde vor uns gekauft hat.

Herdentrieb ist ein uraltes Überlebensprinzip, welches noch heute in uns allen steckt. Die Psychologin Juliane Degner von der Uni Hamburg sagt im Hinblick auf die geschichtliche Entwicklung des Menschen: "Wer sich nicht anpasst, der wird gegebenenfalls von der Gruppe verstoßen. Das hätte damals den sicheren Tod bedeutet" [1].

Welche Aktien oder Anlageklassen kaufen Sie? Kaufen Sie die Aktien über die jeder spricht oder die von denen kein Mensch gerade etwas wissen will? Charttechnisch gesprochen: Finden Sie diesen Chart attraktiver

Negatives Chartbeispiel

Abb. 1: Negativ aussehender Chartverlauf


oder vielleicht doch diesen Chart ?

Positives Chartbeispiel

Abb. 2: Positiv aussehender Chartverlauf


Wenn wir die Masse der Anleger befragen, sprich das Handelsvolumen in unsere Überlegungen mit einbeziehen, wird die Frage beantwortet. Nochmal der erste Chart, nun aber mit dem Handelsvolumen.

Negatives Chartbeispiel mit Handelsvolumen

Abb. 3: Negativ aussehender Chartverlauf mit Handelsvolumen


Wenig überraschend sehen wir, dass Preis und Volumen positiv korrelieren. Geht das eine hoch, geht auch das andere hoch und vice versa. Seit der Kurs dieser Aktie seit 2013 am Boden ist (gemessen zum Höchstkurs Ende 2007, der auf diesem 10-Jahreschart gerade noch zu sehen ist), ist auch das Interesse des Publikums extrem überschaubar.

In diese Gleichung mischt sich natürlich noch die dritte Komponente der medialen Berichterstattung mit ein: a) Berichte seitens der Firma selbst und b) Berichte aus dem Markt, in dem die Firma tätig ist. In meinen Augen ist dieses Sediment ebenfalls positiv mit dem Anlegerinteresse korreliert, und zwar in positiver wie auch in negativer Weise. Mit anderen Worten: Im Handelsvolumen einer Aktie kann man - geht man von der oben angerissenen Herdentheorie aus - auch das mediale Interesse an der Firma bzw. am Marktsegement ablesen. Übrigens: Auch Journalisten sind Herdentiere und versuchen zumeist natürlich auch ihrem Trieb zu folgen und das zu schreiben, was die Masse hören und lesen will. So titelte bekanntermassen die Bild-Zeitung im März 2000 "Reich mit Aktien".

Gleichsam sieht unser zweiter Beispielchart mit Volumen wie folgt aus:

> Positives Chartbeispiel mit Handelsvolumen

Abb. 4: Negativ aussehender Chartverlauf mit Handelsvolumen


Auch hier sind die Korrelationen sehr gut sichtbar, siehe Pfeile.

Ich denke der Punkt ist klar: Der Großteil der Investorenschaft bewegt sich in zyklischem Herdentrieb hin und her. Die Volumencharts belegen dies sehr eindrücklich.

Hieraus könnte man natürlich auch eine Art Grundregel ableiten: Investiere niemals in eine Anlageklasse oder eine Aktie, die in ihrem Handelsvolumen schon sehr weit fortgeschritten ist. Denn wenn die Masse schon länger in einer Richtung läuft, ist die Chance dann höher, dass ein Ereignis eintritt, dass die Herde die Richtung ändert oder noch immer weiter in die gleiche Richtung läuft? Die reziproke Regel könnte dann lauten: Investiere nur in Dinge, die ein niedriges Handelsvolumen haben.

Sicherlich kann diese Regel nur eine in einem ganzen Satz von Regeln sein. Ein Handwerker hat schließlich auch nicht nur ein Werkzeug sondern eine ganze Werkzeugkiste. Eine andere Art, sich der prozyklischen Denkweise zu entziehen, ist die Drei-Speichen-Regel, die ich 2014 in meinem gleichbetiteltem Buch beschrieben habe. Durch die regelmäßige Justierung der Speichen wird immer die überbewertete Klasse verkauft (welche vermutlich auch in dem Augenblick eine hohe mediale Aufmerksamkeit geniesst und demzufolge auch ein hohes Handelsvolumen aufweisen sollte), und die unterbewerte Speiche gekauft (richtig: Die, die keine mediale Aufmerksamkeit geniesst und auch ein nur geringes Handelsvolumen hat).

Um das Geheimnis nun zu lüften: Der erste Chart ist der von Bannerman Resources, ein australischer Bergbauer mit einer Uran-Mine in Namibia, der zweite Chart ist der von Tesla.

Fragen Sie sich bei Ihren Investment-Entscheidungen immer: Laufe ich mit diesem Investment der großen Herde hinterher, oder habe ich eine einsame Entscheidung getroffen. Vermutlich wird letztere immer die bessere Wahl gewesen sein. Wer spricht im Augenblick von Edelmetallen? Wer spricht von Uran?

Anzahl Kernkraftwerke: Bestehende, im Bau und geplant

Abb. 5: Zahl der Kernkraftwerke: Existierend (rot), im Bau (grau),
geplant (hellbraun), in Planung (blau).


Die Chinesen sind bekanntlich Meister der klugen Sprüche. In dem hier besprochenen Kontext ist der bekannte Spruch "Adler fliegen alleine, Schafe gehen in der Herde" wohl sehr treffend.

Dies gilt natürlich im Augenblick auch für die Edelmetalle. Alles spricht über Tesla, Bitcoin, Facebook und Apple. Wer spricht schon von Gold und Silber? Seit Jahren wurden und werden die Edelmetall-Investoren auf der Streckbank nervlich gefoltert. Doch die Tage der Dunkelheit werden irgendwann wieder vorüber sein und die Kurse werden sich aus dem Tal der Tränen erheben zu neuen Höhen. Es gibt viele stichhaltige Argumente, die dies belegen. Nur: Man muss der Adler sein, um diese Argumente zu beherzigen und nicht dem Drang der Herde zu verfallen, die immer etwas anderes blökt.


Quelle:
[1] http://www.ndr.de/fernsehen/Wie-viel-Herdentier-steckt-in-uns,sendung684264.html


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