Dieser Artikel wurde im Original von Gary Christenson verfasst und auf milesfranklin.com veröffentlicht (Teil 1 ,
Die große Frage ist, ob der Goldpreis in den nächsten fünf oder 10 Jahren höher oder niedriger als heute sein wird. Je nach Sichtweise der Dinge, bekommt man als Fragender vielleicht eine der folgenden Antworten:
Blicken wir in die Geschichte zurück, zeigt sich folgendes großes Bild:
Aber welchen Goldpreis können wir für die kommenden Jahre prognostizieren?
In 2014 schrieb Gary Christenson sein Buch "Gold Value and Gold Prices From 1971 - 2021: An Empirical Model". Die von Gary aufgestellte Modellrechnung basiert auf drei externen Variablen:
Die neuerliche Aktualisierung mit den Daten für die US-Staatsverschuldung, Ölpreis und S&P 500 der letzten Jahre ergibt folgende Modellrechnung:
Dem bisherigen Höchstpreis von Gold in 2011 folgte ein Preisverfall bis Ende 2015. Das Modell implizierte schwache Preise bis ins Jahr 2016 mit einem
Tiefpunkt von ungefähr 1.000 Dollar. Wie wir heute wissen, lag das tatsächliche Tief bei 1.045 Dollar.
Das Goldpreismodell hat also auch in den letzten Jahren gut funktioniert (statistische Korrelation von 0,94), sodass man sich nun fragen kann, wie die Werte der drei oben genannten externen Variablen sich wohl in den kommenden Jahren entwickeln werden und welchen Goldpreis das Goldmodell hieraus errechnet.
Die Staatsschulden in den USA steigen seit vielen Jahrzehnten im Mittel um 8,8 Prozent p.a. an. Die aktuelle Politik könnte diesen Wert noch übersteigen, doch eine Grundannahme von 8 - 10 Prozent Steigerung p.a. für die kommenden Jahre kann als konservativer Richtwert angenommen werden.
Der Ölpreis ist weitaus volatiler und schwerer vorherzusagen. Eine globale Rezession könnte die Nachfrage nach Öl verlangsamen. Ein Krieg im Nahen Osten könnte das Angebot kurzfristig bzw. schlagartig verknappen. Die amerikanischen Fracking-Quellen könnten weitaus schneller versiegen als angenommen. Die Volatilität von Öl kann sehr groß sein.
Der S & P 500 Aktienindex hat Anfang 2018 nach einem 9-jährigen Anstieg sein Allzeithoch erreicht. Es ist schwer zu glauben, dass die Aktien ohne weitere Stimuli der Zentralbanken weiter steigen könnten, da die fundamentalen Bewertungen extrem hoch sind. Zudem senkt die Fed ihre Bilanzsumme und hebt die Zinsen in kleinen Schritten immer weiter an. Insofern kann damit gerechnet werden, dass die Aktienmärkte eher sinken oder im Extremfall sogar crashen.
Basierend auf den vorgenannten Überlegungen wurden drei Szenarios formuliert und hieraus mithilfe des Goldmodells der Goldpreis errechnet.
1. Szenario: "Schwacher Goldpreis"
In dieser Modellrechnung steigt die Verschuldung um lediglich 8,3 Prozent p.a. und der Ölpreis bleibt konstant bei 75 Dollar je Barrel. Der S&P wird weiterhin durch das Bankenkartell befeuert und wird bis 2024 auf 3.200 Punkte steigen. Unter diesen Prämissen errechnet unser Modell die folgende Goldpreisentwicklung.
Unter den genannten Vorgaben errechnet das Goldpreismodell einen Wert von knapp über 1.800 Dollar je Unze im Jahr 2024.
2. Szenario: "Mittlerer Goldpreis"
Im zweiten Szenario steigt die Verschuldung um 8,8 Prozent p.a., so wie sie es in den letzten Dekaden im Mittel auch getan hat. Der Ölpreis steigt auf 175 Dollar im Jahr 2024 (ca. Verdopplung) und der S&P wird auf 2.000 Punkte fallen (ca. minus 1/3).
Unter diesen Vorgaben errechnet das Modell einen Goldpreis im Jahr 2024 von knapp 4.000 Dollar je Unze.
3. Szenario: "Hoher Goldpreis"
Im letzten Szenario steigt die Verschuldung um 9,3 Prozent p.a. an, d.h. mit einer leicht höheren Rate als bisher. Der Ölpreis steigt auf 250 Dollar im Jahr 2024 (ca. Verdreifachung) und der S&P wird auf 1.400 Punkte fallen (Halbierung).
In diesem extremen Szenario würde gemäß der Modellrechnung der gemittelte Goldpreis über 5.000 Dollar je Unze steigen.
Die vorgestellten Modellrechnungen sollen Ihnen ein Gefühl dafür geben, in welche Größenordnungen der Goldpreis steigen kann, je nachdem, welches Szenario Sie persönlich für am wahrscheinlichsten halten. Bitte bedenken Sie hierbei das Folgende:
Wie ich zudem gestern auf unserer Facebook-Seite
veröffentlicht habe, ist die Stimmung im Goldmarkt derzeit extrem pessimistisch. In der Vergangenheit waren dies jedoch immer, im Sinne einer Kontraindikation,
die besten Kaufzeitpunkte.